Ihre Handwerker für alle Arbeiten rund um das Thema Wärme und Wasser
Wir sorgen dafür, dass Ihr Zuhause zur Wohlfühloase wird. Wir leben Qualitätshandwerk im Herzen der Stand Winterthur.
Ihre Handwerker für alle Arbeiten rund um das Thema Wärme, Wasser und Spenglerarbeiten
Wir sorgen dafür, dass Ihr Zuhause zur Wohlfühloase wird und leben Qualitätshandwerk im Herzen der Stadt Winterthur.
Inhaltsübersicht
-
Was ist Fernwärme?
-
Das Funktionsprinzip der Fernwärme einfach erklärt
-
Brennstoffe für Fernwärme
-
Was kostet Fernwärme?
-
Vor- und Nachteile der Fernwärme
-
Fernwärme und neues Energiegesetz
-
Exkurs: Was ist Fernkälte?
Die Besonderheiten der Fernwärme
Unter Fernwärme werden folgende zwei Begriffe zusammengefasst: Fernheizung und Nahwärme. Spricht man von Fernheizung, versteht man dabei eine Erschliessung von einem ganzen Stadtteil ans Fernwärmenetz. Bei der Nahwärme hingegen, werden nur einzelne Gebäude oder Haushalte an das Fernwärmenetz angeschlossen. Der Einfachheit halber sprechen wir hier allgemein von Fernwärme. Fernwärme ist eine Möglichkeit thermische Energie in Form von Warmwasser und Wärme für die Raumheizung an Gebäude zu liefern. Grösstenteils wird dabei die Fernwärme durch Rohrleitungen transportiert, welche unter der Erde verlegt sind. Nur in seltenen Fällen werden dafür Freileitungen an der Erdoberfläche verwendet. Umgangssprachlich nennt man diese Rohrleitungen auch Fernwärmeleitungen.
Die Technologie der Fernwärme ist aber nicht neu. Bereits seit über 100 Jahren ist dieses Heizsystem in der Schweiz im Einsatz. Dabei wird über die Heizzentrale (welche an das Fernwärmenetz angeschlossen ist) thermische Energie an die Haushalte weitergegeben.
Eine Fernwärmeheizung nutzt grösstenteils Abwärme und wandelt diese in thermische Energie um. Diese Energie gibt Sie dann durch Rohrleitungen in Form von Wärme und warmem Wasser an die angeschlossenen Haushalte weiter. Durch den Anschluss an ein Fernwärmenetz verzichtet man auf eine herkömmliche Heizung wie beispielsweise eine eigene Ölheizung oder Gasheizung.
Vereinfacht lässt sich Fernwärme wie folgt definieren:
Fernwärme wird an einem zentralen Ort erzeugt und anschliessend durch Rohrleitungen an die angeschlossenen Haushalte verteilt. Die Energie in Form von erwärmten Wasser wird also nicht unmittelbar vor Ort verwendet, sondern den Gebäuden geliefert. Durch den Anschluss an ein Fernwärmenetz können Haushalte auf eine herkömmliche Wärmeerzeugung verzichten.
Wie funktioniert Fernwärme?
Das Prinzip der Fernwärme ist sehr komplex und lässt sich schematisch vereinfacht darstellen. In der Heizzentrale wird durch Verbrennung von Kehrichtabfällen, Holzschnitzeln, Biomasse oder fossilen Brennstoffen Wärme erzeugen. Diese Wärme wird in Form von warmen Wasser durch Rohrleitungen und eine Wärme-Übergabestation an Haushalte angegeben.
Einfach formuliert funktioniert Fernwärme wie eine grosse Zentralheizung.
Diese Zentralheizung vermag mehrere Gebäude, Gebiete und Gemeinden zu beheizen. Dafür werden aber nicht immer die gleichen Brennstoffe verwendet. Fernwärmeanlagen können mit folgenden Energielieferanten funktionieren: Kehricht, Abwärme aus thermischen Kraftwerken und industriellen Prozessen, Holzschnitzel, Kläranlagen, Geothermiekraftwerke sowie Umweltwärme. Vereinzelt gibt es aber auch Fernwärmesysteme, welche mit fossilen Brennstoffen wie Öl oder Erdgas betrieben werden.
Wie beim Trinkwasser wird auch Fernwärme über ein grosses Verteilernetz zum Endverbraucher (Haushalt) geleitet. Die Fernwärme, in Form von heissem Wasser, gibt über einen Wärmetauscher die Energie in das Gebäudesystem ab. Das abgekühlte Heizwasser fliesst dann wieder in das Fernwärmenetz zurück und bildet so einen geschlossenen Heizkreislauf. (Gegenstromprinzip).
Auf der Sekundärseite (System im Gebäude) wird die Wärme aufgenommen und wie üblich an die Heizverteilung (Fussbodenheizung oder Radiatoren) und an das Trinkwarmwasser abgegeben.
Brennstoffe für Fernwärme
Wie bereits erwähnt können verschiedene Brennstoffe für die Betreibung von Fernwärmeanlagen verwendet werden. Diese vier Energieträger gehören zu den meist verbreiteten:
Abfall/Kehricht
In der Schweiz werden jedoch immer noch Kehrichtabfälle am meisten verwendet. So können fossile Brennstoffe eingespart und zusätzliche CO2-Emissionen gesenkt werden.
Biomasse
Fernwärmeheizungen nutzen vor allem die biologisch wieder abbaubaren Holzhackschnitzel für die Energiegewinnung. Dennoch gehören auch Pellets, Altholz, Stroh und Pflanzenöle etc. zu verwertbaren Brennstoffen dazu. Bei Fernwärme kommen aber vor allem die Hackschnitzel zum Einsatz.
Fossile Brennstoffe
Zu den fossilen Energieträgern gehören Öl, Gas und Kohle. Wobei Gas und Öl als Hauptenergieträger genutzt werden. In Zukunft versucht man aber Fernwärme von fossilen Brennstoffen zu befreien und auf erneuerbare Energien zurückzugreifen.
Abwärme
Vor allem in industriellen und gewerblich genutzten Gebieten greift man auf die Nutzung von Abwärme zurück. Normalerweise wird diese ungenutzt in die Umwelt abgegeben.
Was kostet Fernwärme?
Wer unsere anderen Fachbeiträge zu den Heizungsarten gelesen hat, sucht an dieser Stelle vermutlich die gewohnte Kostenaufstellung. Leider lässt sich bei der Fernwärme keine allgemeingültige Aussage zu den Kosten treffen.
Allgemeingültig lässt sich jedoch sagen, dass die Anschaffungskosten für den Anschluss an ein Fernwärmenetz weit tiefer sind als für andere Heizsysteme. In einigen Kantonen können die Kosten für die Installation sogar von den Steuern abgezogen werden. Die grössten Pluspunkte bei der Fernwärme sind die Kosteneinsparungen für Wartungen und Reparaturen sowie Kontrollbesuche durch den Kaminfeger. Da auf eine eigene Heizung verzichtet wird, entstehen keine Folgekosten.
Weiterhin profitiert man als Nutzer der Fernwärme von einem stabilen Preisniveau. Gerade in den letzten Jahren sind die Preise für Heizöl drastisch in die Höhe geschossen. Meist so schnell, dass eine Reaktion und ein Ölkauf auf Lager fast nicht möglich war. Bei der Fernwärme schwanken die Preise weniger stark. So lassen sich Heizkosten gut planen und senken.
Doch wer legt die Preise für Fernwärme überhaupt fest?
Dies tun die Fernwärmeversorgungsunternehmen gleich direkt. Als Grundlage für die Preisgestaltung dient die Kostensituation. Man unterscheidet zwischen dem Arbeitspreis (direkter Kostenverursacher) und dem Grundpreis (indirekte Kosten durch Wartungen, Reparaturen sowie Verwaltungskosten).
In seltenen Fällen erheben die Anbieter von Fernwärme noch einen Mess- oder Dienstleistungspreis für Messungen oder Fakturierungen.
Für den Kanton St. Gallen würde eine Kostenaufstellung in etwa so aussehen (ohne Gewähr):
-
Grundpreis pro Monat CHF 70.–
-
Arbeitspreis pro Monat/MWh beträgt das 0,9‑fache vom durchschnittlichen Ölpreis
-
Anschlussgebühr einmalig CHF 4000.– zuzüglich CHF 0,75 pro Kilowatt
-
Anschlussleitungen einmalig pro Meter CHF 915.– für Aussenleitungen, pro Meter Innenleitung CHF 345.–
Zusätzlich wird ein Wassererwärmer (Boiler) oder eine Wärmeübergabestation benötigt.
Vor- und Nachteile von Fernwärme
Fernwärme ist eine nachhaltige und umweltfreundliche Art zu heizen. Vielen Vorteilen stehen nur wenige Nachteile gegenüber. Es lohnt sich also auf jeden Fall den Anschluss an ein Fernwärmenetz in Betracht zu ziehen. Diese Gründe sprechen für oder gegen Fernwärme.
Vorteile von Fernwärme
-
Hoher Wirkungsgrad und vorbildliche Energieeffizienz (Verbrennung Kehricht Abfälle)
-
Verzicht auf Wartungen und Reparaturen, dadurch können Kosten gespart werden
-
Heizungen mit Brennwertkessel verfügen über einen sehr hohen Wirkungsgrad
-
Platz für schöne Dinge in den eigenen vier Wänden (kein eigenes Heizsystem oder Kamin)
-
lässt sich als Hybridlösung kombinieren mit Photovoltaik für Stromerzeugung
-
ist Konform mit dem neuen Energiegesetz MuKEn 2014
-
Versorgungssicherheit und Preisstabilität
-
technisches Entwicklungspotenzial hoch, Forschung neuer Fernwärmesysteme ist im Gange (Nutzung erneuerbarer Energie)
Nachteile von Fernwärme
-
Nur eingeschränkt verfügbar in der Schweiz (Fernwärmenetz muss vorhanden sein)
-
Abhängigkeit vom Anbieter – ein Wechsel ist kaum mehr möglich
-
Gefahr überdurchschnittlicher Energiepreisentwicklung „Monopolstellung“
Besonders wichtig ist, dass Sie sich zuerst darüber informieren, ob Sie überhaupt Zugang zu einem Fernwärmenetz haben. Sollte dieser Zugang gewährleistet sein (meist in dicht besiedelten Gebieten) müssen Sie sich nur noch im klaren Sein, dass ein Wechsel weg von Fernwärme nur erschwert wieder möglich ist.
Fernwärme in Kombination mit MuKEn 2014
Fernwärme eignet sich sowohl für Altbauten wie auch für Neubauobjekte. Gerade bei Sanierungen von alten Heizungen haben sich die Vorschriften im Energiebereich verschärft. Ab 1. Januar 2020 werden die MuKEn (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich) in der Schweiz in Kraft treten. Das neue Energiegesetz schreibt vor, dass einige Heizungsarten nur noch mit einem Anteil an erneuerbarer Energie saniert werden dürfen. (Ölheizungen und Gasheizungen) Sind Sie aber an Fernwärme interessiert, müssen Sie sich darum keine Sorgen machen. Fernwärme arbeitet energieeffizient und schont gleichzeitig die Umwelt durch verringerten CO2-Ausstoss. Sie gehört zu den empfohlenen Heizsystemen in den Mustervorschriften.
Exkurs: Fernkälte
Da wir meistens die erzeugte Wärme nur in den kalten Wintermonaten benötigen, versucht Fernkälte diese Energie auch im Sommer nutzen zu können. Den Haushalten wird in den heissen Sommermonaten ebenfalls Warmwasser geliefert, welches dann durch Absorptionskältemaschinen Kälte erzeugt. Also genauso wie eine Klimaanlage. Fernkälte ist in der Schweiz aber nicht weit verbreitet und wird vor allem in gewerblichen Gebäudekomplexen eingesetzt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass das Fernwärmenetz mit einem Kältenetz zusammengeschlossen wird. Damit würde dann die Abwärme von der Kälteproduktion wieder für Heizzwecke eingesetzt werden können. Dieser Vorgang wird über einen Wärmespeicher abgewickelt.
In der Schweiz lag im Jahr 2017 der Anteil an Fernwärme als Hauptenergieträger bei 4,2% (1). Rund 2,3% der Warmwasserversorgung wurde ebenfalls über Fernwärme erzeugt (2). Experten sagen eine steigende Tendenz der mit Fernwärme versorgten Haushalten voraus, aufgrund der stetig wachsenden Effizienz und der neuen Energiegesetze, voraus. Zusätzlich leistet ein Anschluss an ein Fernwärmenetz einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz durch Senkung der CO2-Emissionen. Mit der Fernwärme wird die eigene Heizung im Haushalt ersetzt. Dies bedeutet zum einen weniger Aufwand durch kostenintensive Wartungen und Instandhaltungen zum anderen fällt grösstenteils das Risiko von Reparaturen weg. Der Anschluss an ein Fernwärmenetz ergibt aus vielen Gründen Sinn. Die gesamte Energie entsteht in einer Heizzentrale und wird von dort aus an die Gebäude weitergeleitet. Dadurch erzielt die Fernwärme einen hohen Wirkungsgrad mit effizienter Ressourcennutzung.